Die Fotoausstellung zeigt Kinderbilder aus Krieg und Krisen des Fotojournalisten Uli Preuss und dokumentiert damit die Arbeit des Friedensdorfes International. Die Oberhausener Hilfsorganisation bringt seit über 40 Jahren schwerstverletzte Kinder aus
Kriegs- und Krisengebieten zur medizinischen Betreuung nach Deutschland.
Täglich erreichen uns über die Medien die furchtbaren Bilder aus den Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt. Bilder aus den über 25 Kriegen, die zurzeit auf der Welt geführt werden, die Erinnerung an die über 105 Millionen Minen, die auch nach den
Kriegen noch täglich Menschenleben zerstören. Genauso täglich erreicht uns über den Fernsehschirm das Leid - doch angesichts der unvorstellbaren Zahlen, der Anonymität fällt es oft schwer, sich berühren zu lassen. Dem in Essen geborenen Fotojournalisten Uli Preuss ging es nicht anders: 'Erst als ich die Menschen und ihre Schicksale persönlich kennen lernte, selbst sah, hörte und roch, konnte ich begreifen, was hinter den Fernsehbildern steckt.'
Seit acht Jahren begleitet Uli Preuss, der in Solingen lebt und arbeitet, die ehrenamtlichen Helfer des Friedensdorfes International bei ihren Einsätzen in Afghanistan und Angola, gehörte zum Team, das nur wenige Tage nach der Welle in Sri Lanka Soforthilfe leistete. Erst im März vergangenen Jahres war er mit dem Friedensdorf in Kambodscha, im August bereits wieder in Kabul und Tadschikistan. Auf diesen Reisen, aber auch im Friedensdorf selbst, entstanden die eindrucksvollen Fotografien aus einer nur scheinbar weit entfernten Welt.
Uli Preuss holt die Opfer von Krieg und Gewalt aus ihrer Anonymität, erzählt die Geschichten, er zeigt Menschen in bewegenden Alltagsbildern, ohne ihnen mit seiner Kamera ihre Würde zu nehmen. 'Das Schicksal der betroffenen Menschen ist kein aufregendes Abenteuer', sagt der 50-Jährige, der aufrütteln will, mit seinen Fotografien gegen das Vergessen arbeitet, Verbündeter der Hilfsbedürftigen ist. Er zeigt den afghanischen Vater, der seinen Sohn mit der Schubkarre über Kilometer nach Kabul zu den deutschen Helfern bringt. Die Chance auf Leben liegt in Deutschland. Hierher bringt das Friedensdorf
International jedes Jahr schwerstverletzte Kinder. Hier werden sie in über 100 Kliniken, die Betten und Freiwillige bereitstellen, oftmals lebensrettend operiert und nach notwenigen Reha-Maßnahmen wieder in ihre Heimat - zu ihren Familien - gebracht.
Uli Preuss zeigt auch die Freude, wenn Mütter ihre ehemals schwerstverletzten Töchter nach einem halben Jahr endlich wieder am Flughafen in Luanda in ihre Arme schließen können. Motivation für den nächsten Einsatz. Ergreifend, vielleicht ohne viel Hoffnung aber auch das Bild des kleinen Agent Orange-Opfers, das im Friedensdorf von Saigon gefüttert wird.